Bericht

Bolungarvik

 war eine Reise wert!!!!!!

Drillen bis die Arme schmerzten

 

Am 28. August 2012 stiegen 28 erwartungsvolle Hochseeangler und Lydia, eine Gastanglerin aus der Schweiz, in den Bus der Fa. Lange Reisen, um die seit 2 Jahren vorbereitete Tour nach Island zu starten.

 

Gegen 5.00 Uhr erreichten wir Hamburg, von wo aus wir mit Icelandair um 8.00 Uhr die 3 ½ stündige Flugreise nach Keflavik antraten.

 

Vorher gab es jedoch am Schalter der Airline die erwarteten Schwierigkeiten wegen der Gepäckstücke. Von shorty aus dem anglerboard vorgewarnt, hatte sich aber der Vorsitzende vom Reiseveranstalter Global Fishing Adventures die erlaubte Anzahl von Gepäckstücken durch die Airline bestätigen lassen. So konnte nach einiger Verzögerung die Gepäckabwicklung zügig erfolgen.

Der Flug von Hamburg nach Keflavik verlief problemlos, so dass wir um 9.30 Uhr Ortszeit von einem Bus und einem Van mit Anhänger ( für das Gepäck ) zu einer 2 ½ stündigen Rundfahrt von Keflavik nach Reykjavik starteten.

Die Fahrt begann leider mit einem kleinen Malheur, da dem Vorsitzenden in einer Kurve das im Gepäcknetz untergebrachte Rutenrohr eines Anglerkollegen voll auf den Kopf knallte. Trotz einer Platzwunde und 3 Tagen Kopfschmerzen überstand der Vorsitzende diesen Unfall.

 

Während der Fahrt nach Reykjavik besuchten wir zunächst Reykjanes, wo die europäische und atlantische Platte auseinander driften und schon einen gewaltigen Graben gebildet haben.

Weiter ging es an den rauchenden Feldern und an der Blauen Lagune vorbei bis nach Reykjavik, wo wir nach einer Stadtrundfahrt, mit Besichtigung der Kathedrale, der Altstadt und des Hafens, in einem Fischrestaurant eine vorzügliche Mahlzeit einnahmen.

Danach ging es zum Domestic Airport Reykjavik, von wo aus wir gegen 18.30 Uhr mit Air Iceland nach Isafjördur flogen.

 

Von dort aus wurden wir mit Fahrzeugen zum Vaxon Hotel gebracht wo wir endlich gegen 20.00 Uhr unsere Appartements bezogen und danach ein schmackhaftes Abendessen einnehmen konnten.

Haukur Vagnsson, unser Manager vor Ort, begrüßte uns sehr freundlich, gab Infos zum Hotel, zum Wetter, zu den Booten und erwartete unsere 5 Kapitäne zur Einweisung am nächsten Morgen um 9.00 Uhr am Hafen.

Nach tiefem Schlaf und gutem Frühstück gab Haukur am nächsten Morgen eine gut 2-stündige Einweisung in die Handhabung der Boote und der Sicherheitssysteme. Erst nachdem alle Kapitäne ( mit Patenten ) eine Orientierungsfahrt mit An- und Ablegen absolviert hatten, konnten die Boote in See bzw. in den Fjord stechen.

Das Boot mit Jürgen, Jupp, Andi, Günter, Volker und Bernd steuerte trotz hohen Seegangs den Fjordausgang an und konnten auch beim ersten Stopp gleich schöne Dorsche, Schellfische und Rotbarsche fangen. Da wir aber von Haukur angehalten waren, nur Fische ab 70 cm mitzunehmen, sind sie dann noch weiter auf das Plateau gefahren und haben dann noch 11 Dorsche über 1 m gefangen, alle zwischen 11 und 15 kg schwer.

Die übrigen Boote hatten zwar viel Fisch gefangen, aber nur Mittelmaß. Leider fütterte Bernd den ganzen Tag an und konnte nicht angeln. Marc auf dem Boot von Ingo ging es nicht anders. Aber nachdem Jürgen und Volker ihre dänischen Reisetabletten verteilten, fingen auch sie im Laufe der Woche „Ihre“ Fische.

 

Am 2. Tag fing dieses Boot 25 Dorsche über 1 m und über 10 kg, die schwersten über 15 kg. Aber auch die übrigen Boote hatten gut gefangen, so fing Waldemar einen Dorsch von fast 12 kg und auch Stephan konnte die ersten Meterdorsche landen und mit 17 kg eine erste Duftmarke setzen.

Auch Lydia konnte ihren 1. Prachtdorsch in die Höhe stemmen und Günter und Volker fingen ihre ersten Seeteufel.

Am 3. Tag war vormittags an eine Fahrt auf das Plateau nicht zu denken. Meterhohe Wellen zwangen die Boote in den Fjord zurück.

Aber nachdem man sich an windgeschützten Stellen warm geangelt hatte, ging es bei nachlassendem Wind wieder hinaus, und wieder landeten Fische zwischen 10 und 15 kg in den Eiskisten. Ganz hervorragend waren auch die Fänge auf dem Boot von Ingo, wo Marc, Frank, Stephan und natürlich Lydia zuschlugen.

Da doch 3 Boote noch nicht die Dorsche über 10 kg gefangen hatten, riet der Vorsitzende erneut den Kapitänen, am 4. Tag hinter dem Boot von Andi herzufahren. Es war gutes Wetter angesagt und so konnten wirklich alle 5 Boote an die Eisfjordkante fahren. Alle Angler fingen auch ihre kapitalen Dorsche, überwiegend zwischen 10 und 15 kg. Lemmi vom Boot Taieb drillte mehrere Meterdorsche und angelte sich so den Frust der vorherigen Tage mit Kleinfisch vom Leibe.

Am 5. Tag schlugen alle Angler noch einmal zu und es kamen zig Dorsche bis 16 kg in die Boote. Andi zeigte noch einmal, wer der beste Angler ist. Er bezwang einen Seeteufel von 15 kg und legte noch einen Steinbeisser von 8 kg auf die Planken.

Dazu gesellten sich noch etliche Dorsche zwischen 12 und 14 kg. Die Stimmung war hervorragend, wenn auch Lemmi einen kapitalen Seeteufel kurz vor der Landung verlor, schade!!!!!

Da am letzten Tag starker Regen und Wind vorherrschten, waren die Boote nur spärlich besetzt. Auch die Fänge waren nicht berauschend. Trotzdem konnten noch einige Meterdorsche an der Fischfabrik abgeladen werden.

Nach einem guten Abendessen wurden die Taschen und Koffer gepackt und am nächsten Morgen ging es dann mit dem Bus nach Isafjördur. Von dort aus sollte der Inlandflug nach Reykjavik erfolgen. Dann, großer Aufruhr am Schalter. Angeblich sei unsere Gruppe für diesen Flug nicht vorgesehen. Nach Vorlage der entsprechenden Flugpapiere durch den Vorsitzenden, konnten dann 21 Angler mitfliegen. Die übrigen 8 Angler konnten erst am Abend um 18.00 Uhr den Flug antreten. Es war eindeutig der Fehler der Airline, die nur eine kleine Maschine zur Verfügung gestellt hatte.

So blieben Jürgen, Jupp, Lemmi, Juppi, Herbert, Abdi, Frank und Ingo in Isafjördur zurück. Ihnen nahm sich allerdings Haukur an, der ihnen ein alternatives Ausflugsangebot unterbreitete. Er zeigte ihnen in Isafjördur wie Stockfisch verarbeitet wird und ließ sie Steinbeisser und Schellfisch verkosten. Danach besichtigte die Gruppe eine Fischfabrik in Bolungarvik bevor es im Vaxon Hotel ein üppiges Mittagessen samt freier Getränke gab.

Gut gestärkt ging es dann in die Bergregion mit Fahrt zur Radarstation und excellenten Ausblick auf den Eisfjord. Leider war es etwas diesig, so dass man die etwa 220 km weit entfernte Küste von Grönland nicht sehen konnte. Nach einer anschließenden Besichtigung der Fischereisiedlung Osvör, in der man sehen konnte, wie die Fischer um die Jahrhundertwende lebten und mit Ruderbooten fischten, brachte Haukur die Gruppe wieder nach Isafjördur, von wo aus dann der Inlandflug nach Reykjavik startete. Vom Flughafen Reykjavik ging es dann mit dem Taxi zum hervorrragenden Hotel Arctic Comfort. Dort wurde die Gruppe bereits von den übrigen 21 Anglern erwartet, die eine tolle Busrundfahrt mit Besichtigung des grandiosen Wasserfalls Gulfoss und der Geysire unternommen hatten.

Nach leiblicher Stärkung in den umliegenden Restaurants wurde es für alle nur eine kurze Nacht, denn um 4.45 Uhr wurden wir vom Hotel abgeholt und zum Flughafen Keflavik gefahren. Mit uns fuhr in einem Van mit Anhänger unser Manager Haukur, der das Restgepäck und die 29 Kisten mit jeweils 20 kg feinsten Fischfilets zum Flughafen kutschierte.

 

Nach den üblichen Schwierigkeiten mit den Damen von Icelandair sind wir dann alle gegen 7.30 Uhr gestartet und pünktlich nach 3 ½ Stunden in Frankfurt gelandet. Dort wurden wir bereits vom Reisebus der Fa. Lange Reisen erwartet und erreichten nach Zwischenstopp in Siegen gegen 17.30 Uhr wieder unseren Heimatort Dortmund-Westrich.

Es war eine hervorragende Reise mit unendlichen Eindrücken einer grandiosen Landschaft, gepaart mit einer Fischerei, die Ihresgleichen sucht. Nie zuvor, auch nicht bei unseren vielen Reisen nach Norwegen, haben wir so viel Fisch gefangen wie in Island. Teilweise war es so hart, dass Pausen eingelegt werden mussten, um die müden Arme und Schultern zu schonen. Wenn wir auch nicht die ganz großen Fische über 20 kg gefangen haben, waren die Drills von Fischen bis 17 kg ein Erlebnis und die Vielfalt der Fischarten sorgte bei jedem Drill für Spannung.

 

Die Boote mit ihrem Sicherheitssystem AIS waren hervorragend und haben uns zu keinem Zeitpunkt im Stich gelassen und es ist zu keinem Ausfall gekommen.

 

Das Vaxon Hotel mit den Appartements waren auf Angler zugeschnitten und in Ordnung. Die 2 Ferienwohnungen die zusätzlich gebucht worden waren unterschieden sich dafür gänzlich. Während die eine Wohnung luxuriös war, entpuppte sich die andere als nicht so einladend. Aber nachdem diese mit Geschirr usw. aufgerüstet worden war, konnte man auch hier wohnen.

Das Essen im Hotel war ausreichend und geniessbar. Das Frühstück war eher eintönig aber ebenfalls ausreichend.

 

Der Service durch das ukrainische Paar war hervorragend. Beide Personen waren durchweg sehr freundlich, sehr schnell beim Servieren der Mahlzeiten und jederzeit ansprechbar.

Ein besonderer Dank gilt unserem Manager vor Ort, Haukur Vagnsson.

Er hat sich jederzeit um unsere Belange gekümmert und war immer mit Rat und Tat zur Stelle. Er hat jeden Abend mit uns das kommende Wetter diskutiert, Tipps für gute Angelstellen gegeben und die Routen der einzelnen Boote aufgezeigt, diese gelobt aber auch teilweise Korrekturen angeraten.

Alle Teilnehmer haben sich auf der Rückfahrt von Frankfurt nach Dortmund lobend über die Organisation durch den Vorstand und den Reiseveranstalter geäußert und den Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass diese Fahrt nicht die letzte große Auslandsfahrt gewesen sein sollte. Also werden wir uns neue Ziele setzen!!!

 

Hol`Gaff

 

Jürgen Becela

-Vorsitzender-